Die Untersuchungsteilnehmer wurden zwischen September 2019 und Januar 2021 in Frankreich (Besançon) und in der Schweiz (Basel) rekrutiert. Sie waren Freiwillige und wurden während 10 Tage verfolgt. Daten über die geistigen Funktionen, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Schlaf und Handynutzung (Benutzung eines Handsfreekits oder vor dem Bildschirm eines Handys verbrachte Zeit) wurden über Fragebogen, Selbsttests und einen Fitnesstracker gesammelt.
Die von den Forschern beobachteten Ergebnisse zeigten keinen Zusammenhang zwischen der kurzfristigen Exposition HF-EMF gegenüber und geistigen Leistungen, gesundheitsbezogener Lebensqualität und Schlaf (Dauer, Qualität) auf. Die Forscher schlussfolgern, dass ihre Ergebnisse denjenigen von früheren Studien über dieses Thema entsprechen.
Diese Studie hat wichtige methodologische Einschränkungen.Die Forscher benutzten für die Bewertung der Exposition HF-EMF gegenüber, Daten über die Handynutzung (Gesprächszeit und Bildschirmzeit), die von den Freiwilligen berichtet wurden. Das ist problematisch, weil die Teilnehmer ihre Nutzungszeit unter- oder überschätzt haben können, da sie sich nicht mehr genau an ihre Handynutzung erinnern konnten (recall bias). Ein anderer Grund für die mögliche Unter- oder Überschätzung, hängt mit der Tatsache zusammen, dass die Teilnehmer meinen können, eine bestimmte Nutzungszeit sei sozial gesehen mehr akzeptabel als ihre echte Zeit (Verzerrung wegen sozialen Wünschenswert-Seins). Diese Verzerrungen beweisen, dass es sich um eine Vorgehensweise handelt, wobei es unmöglich ist, die wirkliche Exposition HF-EMF gegenüber zu kennen.
Aufgrund dieser Studie kann also nicht mit Sicherheit geschlussfolgert werden, dass es keine Auswirkungen von durch Handys ausgestrahlten HF-EMF auf die geistige Leistungen, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Schlaf gibt.