Veröffentlichung Thapsigargin sperrt elektromagnetische feldinduzierte intrazelluläre Ca2+-Erhöhung in HEK-293-Zellen

Entdecken Sie alle veröffentlichungen

Veröffentlichung - Gesundheit

Quelle via PubMed

Bertagna F. et al.

In der Vergangenheit sind schon Veröffentlichungen erschienen, die elektromagnetischen Feldern (EMF) einen breiten Fächer von biologischen Auswirkungen zuschrieben. Es wurden zum Beispiel Änderungen in der Geschwindigkeit der Zellteilung gefunden und Änderungen in der Anzahl und Effizienz verschiedener Arten von Ionenkanälen (d. H. Proteine, die für den Transport von Ionen durch die Zellmembran einer Zelle sorgen) beobachtet. Obwohl andere veröffentlichte Studien nicht zu denselben Ergebnissen führten. Ca2+ ( d. h. ein durch einen Elektronenmangel oder -überschuss geladenes Atom oder Molekül - Ca2+ bedeutet, dass das Calciumatom 2 Elektronen verloren hat; es handelt sich um eine natürliche Form von Calcium und sie ist wichtig im normalen Funktionieren der Zelle) spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen Signaltransduktionswegen (d. h. Weiterleitung von Signalen innerhalb der Zelle), und beeinflusst unter anderem die Zellendifferenzierung und das Überleben der Zellen. Wie signifikant diese Ergebnisse für unsere Gesundheit sind, und insbesondere auf Expositionsniveaus, die mit jenen in unserem täglichen Leben übereinstimmen, ist jedoch schwierig, festzustellen, denn viele von den älteren Studien, die dies untersuchten, nahmen nicht die notwendigen Qualitätsvorschriften in Betracht. Gepaart mit der meistens schwierigen Replizierung dieser Ergebnisse, trägt dies dazu bei, dass die Mechanismen, die diesem mutmaßlichen Einfluss zugrunde liegen, insoweit dieser überhaupt anwesend ist, noch nicht entwirrt sind. Überdies ist nicht deutlich, wie HF-EMF Ionenkanäle beeinflussen könnten.

In dieser Studie an Zellen (eine so genannte In-vitro-Studie) untersuchten die Autoren die Wirkung von EMF auf intrazelluläre Konzentration von Ca2+, indem HEK-293-Zellen (eine Versammlung identischer Zellen, die ursprünglich aus den Nieren eines legal abgetriebenen Fetus herstammen und die oft für biotechnologische und toxikologische Forschung benutzt werden) sowohl hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF), wie statischen magnetischen Feldern (SMF) ausgesetzt wurden. Die Autoren entdeckten eine konstante und signifikante Zunahme der intrazellulären Konzentration von Ca2+ nach Exposition gegenüber beiden Arten von Feldern.

Obwohl diese Studie zu weiterer Forschung anregen kann, hat sie eine Anzahl Beschränkungen in ihrer experimentellen Anlage.Zuerst besteht das Expositionssystem für HF-EMF aus einem Handy, das nahe den Platten mit Zellen aufgestellt worden ist. Es wird keine Information über die wirkliche Exposition der Zellen gegeben, weil keine Expositionsbeurteilung stattgefunden hat. Die Stärke von HF-EMF ist stark reglementiert und bleibt in unserem täglichen Leben unter bestimmten Sicherheitsnormen, die Gesundheitsrisiken vorbeugen müssen. Das Signal, das Handys aussenden/empfangen, kann aber je nach dem Verkehr und der Qualität der Verbindung mit der nächsten Antenne stark fluktuieren (https://www.sciencedirect.com/... ), wodurch bestimmte Fluktuationen in der Intensität des Signals stattfinden können. Daneben ist es wichtig, Auswirkungen von Handys von den Auswirkungen von nur Funkfrequenzen zu trennen. So wird die Batterie eines Telefons auch warm werden, was auch bestimmte Auswirkungen verursachen kann, wenn es sich genügend in der Nähe des Musters befindet. Darüber hinaus ist es nicht deutlich, in welchen Umständen die Kontrollzellen sich befanden (Telefon ein/aus, Flugzeugmodus, usw.). Aus diesem Grund ist die Exposition gegenüber Mobiltelefonen keine geeignete Methode für die Exposition von Zellen HF-EMF gegenüber.

Andere Beschränkungen sind das Fehlen blind durchgeführter Tests (was bedeutet, dass die Forscher wissen, welche Zellen ausgesetzt worden sind, so dass eine gewisse Form von unfreiwilliger Voreingenommenheit bei der Analyse der Daten nicht ausgeschlossen werden kann). Überdies wurde die mögliche Erhitzung des Musters nicht berücksichtigt, wodurch erhitzungsbezogene Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können.