In dieser Studie wurde die Zusammensetzung des Proteoms (Proteinzusammensetzung) in Gehirnzellen (insbesondere im Hippocampus, einer Gehirnstruktur, die eine wichtige Rolle beim Lernen und Gedächtnis spielt) von Ratten untersucht. Dabei fanden die Autoren einen Unterschied im Vorkommen eines Proteins, das die Gehirnzellen vor Schäden schützt, in den Zellen von exponierten im Vergleich zu nicht exponierten Ratten, sowie einiger spezifischer Proteine, die eine Rolle im zellulären Energiestoffwechsel (der Prozess der Zufuhr von Baustoffen und der Beseitigung von Abfallprodukten mit dem Ziel der Energiegewinnung) und im Membrantransport (das Eindringen von Substanzen durch die Zellwand) spielen. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass das Proteom im Hippocampus durch die Exposition gegenüber Mobilfunkstrahlung gestört wird, was die gesunde Gehirnfunktion beeinträchtigen könnte.
Diese Studie weist auch Einschränkungen in ihrer experimentellen Anlage auf, wie z. B. das Fehlen blind durchgeführter Tests und die Tatsache, dass ein ungeeignetes Expositionssystem (ein am Käfig der Ratten befestigtes Handy) verwendet wurde. Dies ist jedoch kein geeignetes Expositionssystem für experimentelle Studien, da es schwierig ist, die genauen Expositionsparameter zu bestimmen. Obwohl die Autoren argumentieren, dass die Unterschiede auf der Proteomebene Auswirkungen auf die gesunde Gehirnfunktion haben könnten, wurde dies in der Studie nicht ausdrücklich nachgewiesen. Hier betonen wir die Bedeutung einer gut durchgeführten Studie mit geeigneten Kontrollen und Qualitätskriterien.
