Veröffentlichung Handynutzung im Kindes- und Jugendalter und neuroepitheliale Hirntumore: Ergebnisse der internationalen MOBI-Kids-Studie

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Veröffentlichung - Gesundheit

Quelle via PubMed

Castano-Vinyals, G. et al.

In dieser großen multinationalen Fall-Kontroll-Studie untersuchten Castano-Vinyals et al. einen möglichen Zusammenhang zwischen der Handynutzung und dem Auftreten von Hirntumoren. Zwischen 2010 und 2015 wurden für die Studie 899 Personen mit Hirntumoren im Alter von 10 bis 24 Jahren (die Fälle) und 1.910 Kontrollfälle (in dieser Studie Patienten, die wegen des Verdachts auf Blinddarmentzündung operiert wurden) rekrutiert. Die Fälle und die Kontrollfälle waren hinsichtlich des Diagnosedatums, des Studiengebiets und des Alters ähnlich.

Die Autoren stellten kein erhöhtes Risiko für Hirntumore fest, weder im Zusammenhang mit der Nutzung von Schnurlostelefonen noch mit der geschätzten Expositionsdosis durch Schnurlostelefone gegenüber RF-EMF und ELF-RMF („extremely low frequency” elektromagnetische Felder). Es wurden sogar abnehmende Risikotrends in Bezug auf die Zeit seit Beginn der Nutzung und die kumulative Gesprächszeit beobachtet. Die Autoren haben a priori keine Grundlage dafür, auf Basis von Forschung bei Menschen zu glauben, dass dies auf eine schützende Wirkung der Handynutzung bei Menschen hinweist. Die Analysen deuten darauf hin, dass dieses Ergebnis, das hauptsächlich auf die Beobachtungen in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen zurückzuführen ist, durch die Erinnerungsverzerrung der Teilnehmer (Recall Bias) erklärt werden könnte. Obwohl sich die Autoren bemüht haben, mögliche Störfaktoren zu identifizieren, ist es möglich, dass die Ergebnisse durch eine nicht identifizierte Quelle von Störfaktoren beeinflusst wurden.