Dazu haben die Forscher willkürlich zwei Gruppen von Ratten gebildet. Eine EMF-5G exponierte Gruppe und eine Scheingruppe, d. h. denselben Bedingungen unterworfen, wie jenen bei der exponierten Gruppe, aber ohne exponiert zu werden. Das von den Forschern benutzte Expositionsniveau lag ganz leicht unter den Richtwerten der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP). Sie haben die Ratten ab dem 8. Tag der Schwangerschaft der Mutter bis zum 21. Tag nach der Geburt exponiert. Anschließend verfolgten sie die physische Entwicklung der Neugeborenen (Gewicht, Länge, Öffnung der Augen, Durchbruch der Zähne, ...). Sie observierten auch ihre Reflexe mithilfe von drei Verhaltenstests: 1- Zeit für den Übergang zwischen liegender Position und stehender Position, 2- Zeit für das Loslassen eines Drahtes, den sie mit zwei Pfoten festgenommen hatten, 3 - Möglichkeit, sich umzudrehen, wenn sie auf eine Fläche in einem Winkel von 30° gelegt werden. Ihre Bewegungen wurden auch beobachtet und analysiert während eines vierten Testes. Mit dem letzteren Test wurde bezweckt, mögliche stereotype Bewegungen, d. h. ohne Zweck wiederholt, zu detektieren.
Die Forscher beobachteten eine statistisch signifikante Verzögerung beim Durchbruch der Zähne bei Ratten, die HF-EMF exponiert worden waren. Sie observierten auch statistisch signifikante Unterschiede in stereotypen Bewegungen zwischen exponierten Gruppen und Scheingruppen, aber ohne Logik zwischen Männchen und Weibchen; worunter weniger stereotype Bewegungen bei den adoleszenten Weibchen im Vergleich zu den Weibchen in der Scheingruppe, aber mehr stereotype Bewegungen bei den adoleszenten Männchen im Vergleich zu den Männchen in der Scheingruppe. In den anderen Tests wurden keine Unterschiede gefunden.
Die Forscher schlussfolgern, dass Auswirkungen von 5G-EMF bei, jungen und adoleszenten, Ratten, die während der perinatalen Periode exponiert wurden, beobachtet werden.
Diese Studie erfüllt die meisten Qualitätskriterien, wie die Aufnahme einer Scheingruppe, ein realistisches Expositionsszenario, Temperaturkontrolle, obwohl die Messungen nicht direkt bei Tieren durchgeführt wurden. Dahingegen haben die Forscher nicht präzisiert, ob die Experimente und Analysen blind durchgeführt worden sind, d. h. ohne dass die Forscher, die die Arbeit ausführten, wussten, welche Gruppe von Ratten exponiert wurde oder nicht. Es wird nur eine einzige Verdeutlichung für die Zuweisung von Nummern an männliche/weibliche Ratten gegeben. Die Durchführung von Experimenten und Analysen ist aber wichtig, damit die Ergebnisse nicht, sogar nicht unabsichtlich, beeinflusst werden. Schließlich wurden die Experimente an einer beschränkten Anzahl von Ratten angestellt. Mehr Studien sind erforderlich, damit diese Ergebnisse bestätigt werden können.
Obwohl diese Studie guter Qualität ist, können wir nur auf der Grundlage dieser Studie keine Schlussfolgerungen über mögliche Auswirkungen von 5G-EMF auf die Neuroentwicklung bei Ratten ziehen.