Um ihre Studie durchzuführen, analysierten die Forscher Keratinozyten (Hautzellen), die einem 900-MHz-HF-EMF ausgesetzt waren. Die Autoren erklären die Wahl für Keratinozyten dadurch, dass sie als Teil eines Gewebes (Haut) gelten, das den Quellen externer elektromagnetischer Felder am meisten ausgesetzt ist.
Die Autoren schlussfolgern, dass ihre Ergebnisse Veränderungen der DNA-Methylierung und Genexpression unmittelbar nach einer einmaligen Exposition gegenüber einem 900-MHz-HF-EMF bei einer niedrigen Dosis über eine Zeitdauer von einer Stunde, zeigten.
Diese Studie erfüllt hinsichtlich der verwendeten Methode mehrere Qualitätskriterien, insbesondere: plausible Expositionsbedingungen, Vergleich der Ergebnisse mit nicht exponierten Kontrollzellen, Temperaturkontrolle während der Exposition und Blindtests, d. h. ohne dass die Forscher den Status der Zellen, „exponiert“ oder „ nicht exponiert“, kennen. Dies ermöglicht es, eine wichtige Einschränkung zu beseitigen: nämlich den Einfluss, selbst wenn er unerwünscht ist, des Forschers auf die Ergebnisse des Experiments.
Obwohl die meisten Qualitätskriterien vorliegen, ist darauf hinzuweisen, dass mehr Forschung erforderlich ist, um die Auswirkungen von HF-EMF auf die Genexpression besser zu verstehen. Diese Studie sollte zur Bestätigung der Ergebnisse wiederholt werden. Die Autoren betonen außerdem, dass die Kenntnisse zu diesem Thema weiterentwickelt werden müssen, insbesondere um zu wissen, ob die beobachteten Auswirkungen vorübergehend oder langfristig sind.
Schließlich, obwohl diese Studie korrekt durchgeführt wurde, wäre es voreilig, harte Schlussfolgerungen über die Auswirkungen von HF-EMF auf die Gesundheit auf Zellebene auf der Grundlage dieser Arbeit zu ziehen. Andererseits kann diese Studie sicherlich als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten dienen.