Sie berichteten, dass HF-EMF-Exposition tatsächlich die Erzeugung van Melanin vermindern konnte. So sahen sie auch eine Abnahme in der Anzahl Enzyme, die mit Melaninsynthese verbunden sind.
Es ist bemerkenswert, dass in dieser Studie 5G-HF-EMF den oxidativen Stress verminderte. Oxidativer Stress ist die Anwesenheit reaktiver Sauerstoffspezies in der Zelle. Diese reaktive Sauerstoffmoleküle spielen eine entscheidende Rolle in der Regulierung der Melaninsynthese. Das ist bemerkenswert, weil in vielen rezenten Veröffentlichungen berichtet wird, dass diese reaktiven Sauerstoffspezies durch HF-EMF-Exposition gerade zunehmen.
Hier muss darauf hingewiesen werden, dass die Quantität Melanin in der Haut nicht direkt mit einer negativen gesundheitlichen Auswirkung verbunden ist, und obwohl das Hautmodell, wie hier benutzt, die Realität besser als eine übliche Zellkultur imitiert, ist dies immer noch ein Ansatz und ist Vorsicht geboten bei der Frage, wie sich das in einen ganzen Organismus umsetzt.
Obwohl diese Studie zu weiterer Forschung anregen kann, hat sie eine Anzahl Beschränkungen in ihrer experimentellen Anlage. Die Forscher haben zum Beispiel die korrekte Dosimetrie (die Quantität Strahlung, die durch das Muster absorbiert wird) nicht bestimmt, wodurch es nicht möglich ist, zu überprüfen, ob diese Strahlung für unsere tägliche Exposition repräsentativ sein kann. Es ist auch undeutlich, ob die richtigen Expositionsbedingungen angewendet wurden, worunter die Anwendung von Scheinexposition, obwohl dies für die korrekten Schlussfolgerungen wohl wichtig ist. Manchmal kann eine kleine Änderung in der Umgebung bestimmte zellulare Prozesse auf signifikante Weise beeinflussen. Falls Zellen nicht auf die richtige Weise Scheinexposition unterworfen werden, ist es möglich, dass andere Faktoren, die mit der HF-EMF-Exposition nichts zu tun haben, die Ursache der beobachteten Auswirkungen sein können. Daneben wurde die Temperatur des Musters auch nicht während des Experiments, noch vor oder nach dem Experiment, überwacht, so dass temperaturabhängige Auswirkungen (durch die EMF-Exposition verursacht oder nicht) nicht auszuschließen sind. Schließlich wurden die Prüfungen nicht blind durchgeführt, was infolge einer unbewussten Voreingenommenheit der Forscher eine mögliche Verzerrung in den Ergebnissen auslösen kann.