Biologische Folgen vs. gesundheitliche Auswirkungen

Eine Anzahl der Studien, die im Literaturverzeichnis behandelt werden, enthalten Ergebnisse, die auf eine mögliche Auswirkung auf die Biologie des Menschen oder anderer Modellorganismen hinweisen können. Obwohl Biologie bei Gesundheit und Krankheit eine Schlüsselrolle spielt, darf nicht aus dem Auge verloren werden, dass nicht alle biologischen Auswirkungen die Gesundheit direkt (oder indirekt) positiv oder negativ beeinflussen. Der Körper kann zum Beispiel auf Temperaturschwankungen reagieren, indem er schwitzt, um die Wärme abzuführen, oder indem die Blutgefäße zusammengezogen werden, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Diese Reaktion ist an und für sich nicht ungesund, aber sie ist von wesentlicher Bedeutung zur Vorbeugung von Gefahren wie Hyperthermie oder Unterkühlung. Auch Sport wird als gesundheitsfördernd betrachtet, aber er geht mit einer breiten Skala von biologischen/physiologischen Anpassungen einher, z.B. einem erhöhten Herzschlag und Blutdruck, metabolischen Änderungen, usw. Diese Änderungen sind normal und nicht unbedingt gesundheitsschädlich, solang sie binnen redlichen Verhältnissen bleiben.

Die Biologie aller Organismen, auch jene des Menschen, ist imstande, auf bestimmte Änderungen in der Umwelt zu reagieren, aber meistens kann erst nachdem deren Grenzen überschritten werden, von (negativen) gesundheitlichen Auswirkungen die Rede sein. Es ist oft sehr schwierig, aus biologischen Ergebnissen, die im Labor beobachtet worden sind, gesundheitliche Auswirkungen zu extrapolieren. Sie bieten jedoch einen Schatz an Information über die möglichen Mechanismen hinter dem biologischen Respons.

Zudem ist es immer wichtig, diese Veröffentlichungen im Kontext früherer Arbeit zu betrachten. Keine einzige Studie ist auf sich gestellt: Es können keine Schlussfolgerungen aus einer einzigen Untersuchung gezogen werden; sie ermöglichen uns nur, Hypothesen aufzustellen. Die Studien müssen ja wiederholt werden und die Qualität jeder einzelnen Studie muss streng kontrolliert werden. Genauigkeit, methodologische Qualität und Reproduzierbarkeit sind nämlich von entscheidender Bedeutung für die Relevanz der Ergebnisse.